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Coming of Age - österreichische Filme über's Erwachsenwerden
Wir alle wissen nur zu gut, dass das Teenie-Dasein so einige Hürden mit sich bringt. Im Prozess des Erwachsenwerdens stellen uns der Drang zur Nestflucht, die Liebe, Hoffnungen, Träume, Ängste und das ideale Selbstbild nicht selten ein Bein.
Coming-of-Age-Filme rufen diese Erinnerungen in uns wach oder geben uns in der eigenen Irrfahrt zwischen Kindheit und Erwachsenenwelt Identifikationsfiguren. Auch machen sie uns Lebensrealitäten bewusst, welche viele von uns selbst nicht durchleben mussten – so bietet dieses diffuse Genre eine breite Palette an Themen, die von der leichten Ausreißer-Komödie hin zum melancholischen Drama reichen. Was aber bleibt, ist der Fokus auf das Erwachsenwerden, auf den Prozess zwischen Unschuld und Mündigkeit.
So wird oft stark autobiografisch gearbeitet, um die Essenz des Genres herauszuarbeiten. Ein kleiner Exkurs in internationale Gewässer: In Klassikern wie American Graffiti oder Almost Famous schauten die Filmschaffenden auf die eigene Jugend zurück, um die erzählten Geschichten hervorzubringen. Richard Linklater hat mit Boyhood einen anderen Ansatz verfolgt – er hielt den Prozess des Erwachsenwerdens fest, indem er seinen Film über einen Zeitraum von 12 Jahren drehte, um so die Entwicklung seines Filmcasts tatsächlich portraitieren zu können. Doch zurück zu den Filmen aus dem Land der Berge.
Wenn auch das Thema “Becoming” in allen Kunst-Gattungen schon immer eine Rolle spielte, hat uns das österreichische Kino gerade im vergangenen Jahrzehnt eine Fülle an Parade-Coming-of-Age-Filmen geschenkt: Regisseur Dominik Hartl sprach bei einem Interview zu Beautiful Girl (2015) nicht zuletzt von einer “Coming-of-Age-Welle”. In einer best-of-Auswahl wollen wir euch Filme aus dieser Kategorie vorstellen und zeigen, wie das Erwachsenwerden in Österreich ausschauen kann.
Chucks
Sabine Hiebler, Gerhard Ertl, 2015, Drama
Lebe. Liebe. Leide. Tanze. Jetzt! Mae zieht als Punk in den Converse-Schuhen ihres verstorbenen Bruders durch die Straßen Wiens. Sie lebt von Dosenbier, besprayt Wände, versucht sich bei Poetry Slams. Ein bürgerliches Leben interessiert sie nicht, sie sucht Grenzerfahrungen. Als sie im Aids-Hilfe-Haus eine Strafe abarbeiten muss, lernt sie Paul kennen und verliebt sich in ihn. Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Cornelia Travnicek.
L’Animale
Katharina Mückenstein, 2018, Drama
Mati und ihre Burschenclique machen auf getunten Mopeds die Gegend unsicher und den Mädchen das Leben schwer. Sie sind die Kings im Dorf. Als jedoch ihr bester Freund Sebastian sich in Mati verliebt und die Feindin Carla unerwartet eine Freundin wird, läuft Mati Gefahr, ihren Platz in der Burschengruppe zu verlieren. Währenddessen haben Matis Eltern eine schwere Entscheidung zu treffen: Sie müssen sich entscheiden, ob ihnen der Schein wichtiger ist, als einfach nur zu sein.
Ihr wollt mehr von Katharina Mückenstein sehen? Wir empfehlen euch Talea, wie auch in L’Animale mit Sophie Stockinger in der Hauptrolle.
Wie man leben soll
David Schalko, 2011, Komödie
Charlie, dick, patschert und liebenswert, ist ein „Sitzer“ wie er aus seinen Lebenshilfebüchern lernt. Aber auch für den Faulsten geht’s ans Erwachsenwerden – und siehe da, das hat auch spannende Seiten zu bieten. Und einiges an Überraschungen. Erzählt nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Glavinic.
Atmen
Karl Markovics, 2011, Drama
Der neunzehnjährige Roman Kogler steht kurz vor seiner möglichen vorzeitigen Haftentlassung aus der Jugendstrafanstalt. Doch Roman hat schlechte Karten – verschlossen, einzelgängerisch, ohne familiären Anschluss, scheint er für eine Sozialisierung unfähig. Ausgerechnet der Freigängerjob bei einem Bestattungsunternehmen führt Roman über den Umweg Tod zurück ins Leben.